Bette Bayer, Mancherorts: Farbe - Form - Veränderung
18.09. - 14.11.

f o r u m  r e g i o n a l

Die Konstanzer Künstlerin Bette Bayer fotografiert Architekturen. Das können die Wolkenkratzer von Manhattan sein, die 180 Meter hohe „Gherkin“ (Gurke) im Finanzdistrikt der City of London oder auch, ganz bodenständig, Altstadthäuser in der Konstanzer Niederburg. Die Resultate dieser Introspektionen entsprechen jedoch nicht der klassischen Fotografie und ihrem primär abbildhaften Charakter. Denn die eigentliche Verschneidung der Motive und ihre Verdichtung fangen erst am Computer an. Bayer schiebt die Szenarien gleichsam ineinander, öffnet himmelhohe Perspektiven und taucht ihre imaginären Panoramen in ein unwirklich fluktuierendes Gewirr von Farben. Zwar haftet den Formen stets die Geometrie ihrer architektonischen Vorbilder an, doch liegt der Zauber der „Kompositionen“ gerade in der Verschiebung der bildlichen Wahrnehmung hin zu einem rhythmischen Feuerwerk aus aufstrebenden Vertikalen, teppichartig miteinander verwobener Schachtelstrukturen und irrlichternden Farbformationen. Bette Bayers „Kompositionen“ sind gleichermaßen Abstraktionen der Wirklichkeit wie Einblicke in eine künstlich generierte Realität, die ihre magische und bisweilen psychedelische Wirkung aus dem Zwischenbereich des Nüchternen und des Phantastischen beziehen.


 

Bette Bayer, London, 2015.jpg