Birte Horn, keep it going
10.11. 21 - 16. 01. 22

Wie zum Beispiel im Gebiet des Braunkohletagebaus Garzweiler, wo ganze Ortschaften umgesiedelt wurden, nachdem sie in menschenleere Geisterdörfer verwandelt wurden. Birte Horn bleibt aber nicht bei der Dokumentation des Vergänglichen stehen, sondern transformiert die Fotografien in bildnerische Flächen- und Elementarformen. Sie löst bestimmte Teile aus den bestehenden Kontexten, überträgt sie malerisch auf Leinwand, vergrößert Details, entwirft und kombiniert unterschiedliche Strukturen miteinander oder reliefiert die Bildfläche, indem sie unterschiedliche Teile der Leinwände übereinander näht. Im Ergebnis sieht der Betrachter großflächige, sich eindeutiger Zuordnung entziehende Flächen mit einer diffusen Tiefenwirkung, einen Mix aus linearen und ornamentalen Strukturen, die den Leinwänden einen ganz eigenen, zwischen Nah- und Fernwirkung fluktuierenden Rhythmus verleihen. Es ist beeindruckend, welche Weite, Transparenz und formale Reichtümer die Bilder der 1972 in Düsseldorf geborenen Künstlerin ausstrahlen. Als Betrachterin möchte man fast nicht nur sehen, sondern wahrnehmen und sich auch körperlich in die malerische Fülle hineinbegeben.

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