Boris Petrovsky, BUZZERWORLD
BUZZERWORLD
09.04. – 12.06. 22

 

 

Der Künstler wurde 1967 in Konstanz geboren, wo er seit 2007, nach seinem Studium in Hamburg, auch wieder wohnt. Da wir in einer von Medien beherrschten Welt leben, untersucht Petrovsky, wie wir durch kommunikative Prozesse Wirklichkeit erfahren, wie wir Modelle von Wirklichkeit entwickeln und innerhalb dieser selbst geschaffenen Netzwerke, die nicht zuletzt Gefüge der Macht und der Ohnmacht repräsentieren, zusammenleben und interagieren. Petrovsky nutzt für seine komplexen Installationen häufig vorgefundene Materialien aus der Konsumindustrie, wie Neonröhren von Leuchtreklamen,  Buchstaben und Zahlen oder Verkehrszeichen, wie sie den öffentlichen Raum prägen. Er löst sie aus ihrem ursprünglichen Kontext und verbindet sie zu Geflechten, überbordenden Verkabelungen oder präzise gefügten Clustern. Im Grunde benutzt Petrovsky die Materialien und Strategien der Werbewirtschaft, um, einem klassischen Bildhauer nicht unähnlich, neue Forminhalte zu erzeugen. Aus den ursprünglich einfachen, den Konsumenten konditionierenden Werbebotschaften entstehen vielschichtige, fantasievolle Interaktionen zwischen seinen Kunstwelten und den Betrachtern, die sich ihre gedankliche Freiheit spielerisch zurückerobern. Sie sind nun nicht mehr einfache Empfänger von Botschaften, sondern entwickeln, inspiriert von den inhaltlich anregenden und ästhetisch hochwirksamen Kunstwerken, ihre eigenen persönlichen Vorlieben und Strategien im Umgang mit der sie umgebenden Wirklichkeit. 


 

Petrovsky, JOKERMATE.jpg