Davor Ljubicic, undatiert
25.06. – 21.08.22

S t u b e n g e s e l l s c h a f t –
Ku n s t v e r e i n

Mit diesen Worten erläutert Davor Ljubičić die grundlegenden Intentionen seiner Kunst. Monumentale Kohlezeichnungen auf schwerem Aquarellpapier, mit Leinöl und Graphit durchtränkte Papierarbeiten auf eisernen Stellagen, Fragmente von farbintensiven Malereien, raumgreifende Installationen.
Als „rektifizierte Artefakte“ bezeichnet Ljubičić die Arbeiten seiner Werkserie der letzten Jahre und er meint damit die stetige, bewusste Auseinandersetzung mit den Überbleibseln früherer Werkblöcke, Installationen oder Performances. Diese erscheinen ihm wie „anonyme Fundstücke“ und in einem intensiven, ja überaus experimentierfreudigen Schaffensakt unterzieht er diese Bruchstücke beständig einer neuen künstlerischen Befragung, um daraus andere, gewissermaßen revitalisierte Werke hervorzubringen. Diese wiederum nennt er folgerichtig „Konstellationen“, bei denen es sich um komplexe Werkschöpfungen zwischen Bild und Objekt handelt.

So entfaltet sich Ljubičićs Schaffen im weiten Spannungsfeld zwischen Malerei, Zeichnung, Film, Rauminstallation, Objektkunst und Performance. All diese Gattungen, Ausdrucksformen und Techniken durchdringen und steigern sich unaufhörlich zu einem untrennbaren Ganzen, das der Betrachter wie ein Gesamtkunstwerk erleben kann. Niemals aber gewähren sie dem Betrachter einen leichten, selbstverständlichen Zugang. Eher wirken sie sperrig, spröde, unbequem und wiedersetzen sich allem Harmonischen und Gefälligen. Davor Ljubičić verglich sein Schaffen einmal mit einer „archäologischen Ausgrabung“, bei der „Fetzen und Fragmente zu ständig neuen Formen wachsen und sich zugleich widerspenstig entziehen“.