Pressemitteilung zur Ausstellung "Fortsetzung"

Von Christian Brandl

Vom 10.02. - 07.04.2024

Vernissage am 09. Februar, 19:30 Uhr

Engen. Vom 10. Februar – 7. April 2024 zeigt das Städtische Museum Engen die Ausstellung „Fortsetzung“ von Christian Brandl. Zur Vernissage am Freitag, 9. Februar, 19:30 Uhr sind alle Kunstinteressierten herzlich eingeladen.

Der Künstler wurde 1970 in Erfurt geboren und zählt zu den bekannten Vertretern der zeitgenössischen figurativen Malerei, die aus der legendären "Neuen Leipziger Schule" um Arno Rink und Neo Rauch hervorgegangen sind.

Christian Brandl führt dem Betrachter das scheinbar gesicherte Selbst der bürgerlichen Existenz vor Augen, indem er es bis zur Überkenntlichkeit ästhetisiert. Unter der glatten, idealisierten Oberfläche ahnt man die Abgründe, ohne dass sie sichtbar würden. Man gewinnt den Eindruck, dass die Darsteller des spätmodernen bürgerlichen Theaters kurz davorstehen, sich in die Benutzeroberflächen ihrer Wirklichkeits- und Selbstwahrnehmungen aufzulösen. Recht eigentlich präsentiert Brandl seine Protagonisten als Darsteller einer Kultur, die ihre eigenen Wurzeln überwunden zu haben glaubt. Insofern lassen sich seine Bilder als eine charmante Kulturkritik lesen, die einen Menschentypus hervorgebracht hat, der nur mehr das Image des eigenen Menschseins repräsentiert; ein Flaneur, der zu leicht geworden ist, um ein Schicksal zu erleiden, und der die Situationen seines Lebens nur mehr szenisch durchlebt; ein Beziehungswesen, das in seinem selbstinszenierten Narzissmus befangen bleibt. Man sollte sich nicht täuschen lassen: Unter dem schönen Schein brodeln die kalten und heißen Verführungen unserer Gegenwart.


Christian Brandl, Am Fenster, Öl auf Leinwand, 2023

Foto: Künstler

 

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